2025-09-28 https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/warum-sich-manche-erinnerungen-einbrennen-und-andere-verpuffen-a-8ae1c37f-f4b6-412a-98da-180b90155534 HaiPress
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Erinnerungen: Manchmal bleiben sie,manchmal nicht
Foto: Jan Hakan Dahlstrom / Getty Images
Manchmal fühlt sich Erinnerung lebendig an,frisch und mit vielen Details,obwohl das Erinnerte schon lang zurückliegt. Und manchmal ist da kaum noch eine Erinnerung.
Ein Team der Boston University wollte wissen,warum das Gehirn Erlebnisse so unterschiedlich abspeichert. Alltägliche Momente bleiben besonders gut im Gedächtnis,wenn sie überraschend waren,mit einer Belohnung einhergingen oder mit Emotionen. »Aber«,so Studienautor Robert Reinhart,»was sind die Mechanismen dafür?«
Reinhart und sein Team haben mit rund 650 Teilnehmenden in insgesamt zehn verschiedenen Einzelstudien gearbeitet. An den einzelnen Untersuchungen nahmen deshalb mitunter nur wenige Dutzende Personen teil. Bei Experimenten wurden den Teilnehmenden etwa Bilder gezeigt und sie erhielten dazu unterschiedliche Belohnungen. Am folgenden Tag wurden sie mit spontanen Gedächtnistests überrascht.
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Was das Gehirn abspeichert,hängt auch davon ab,was vor oder nach einem Ereignis passiert ist.
Geschehnisse nach großen,emotionalen Momenten blieben mit größerer Wahrscheinlichkeit in Erinnerung. Dies galt jedoch nicht für Geschehnisse im Vorfeld emotionaler Ereignisse. Diese Erinnerungen wurden eher gefestigt,wenn sie Ähnlichkeiten mit dem Hauptgeschehen aufwiesen,einen visuellen Hinweis etwa,wie eine passende Farbe,der sie mit dem entscheidenden Moment verband.
Laut Reinhart ist dies beim Menschen die erste Bestätigung der »abgestuften Priorisierung,eines neuen Prinzips,wie das Gehirn alltägliche Erfahrungen festigt«.
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»Das Gedächtnis ist nicht nur ein passives Aufzeichnungsgerät: Unser Gehirn entscheidet,was wichtig ist«,so Reinhart. »Die Entwicklung von Strategien zur Stärkung nützlicher und zur Schwächung schädlicher Erinnerungen ist ein langjähriges Ziel der kognitiven Neurowissenschaften.«
Den Forschenden zufolge könnte das Wissen die Therapie von Menschen mit Gedächtnisproblemen verbessern. Allerdings ist dafür noch weitere Forschung nötig.
Was Menschen tun können,die ihr Gedächtnis trainieren wollen,erklärt die Gedächtnisforscherin Hannah Monyer hier
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ani
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