2025-08-28 https://www.spiegel.de/wirtschaft/ifw-studie-klimaschocks-wie-niedrigwasser-veraendern-lieferketten-dauerhaft-a-7a2540d2-8415-4ac2-8fee-dc9f95cdcf1b HaiPress
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Niedrigwasser auf dem Rhein 2018
Foto: Rolf Vennenbernd / dpa
Die Wasserstände auf wichtigen Frachtrouten waren 2018 auf einem Tiefstand – Exporte auf den Binnenwasserstraßen gingen damals um fast 20 Prozent zurück. Diese Niedrigwasserperiode führte dazu,dass viele Firmen dauerhaft auf alternative Transportmittel umstellten. Das zeigt eine Studie von »Rethink-GSC«,einem von der EU geförderten Forschungsprojekt unter der Leitung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Transportsysteme müssten demnach künftig widerstandsfähiger gegen klimabedingte Risiken werden.
»Selbst vorübergehende Schocks können dauerhafte Auswirkungen auf die Beschaffungsstrategien von Unternehmen haben«,sagt Saskia Meuchelböck,Forscherin an der Universität Aarhus und Autorin der Studie
. Die Annahme,dass Unternehmen nach Normalisierung der Bedingungen einfach wieder zum vorherigen Geschäftsalltag zurückkehren,treffe in der Praxis nicht zu. »Wir sehen,dass kurzzeitige Klimaschocks zu dauerhaften Veränderungen in Lieferketten führen können.«
Die Studie nutzt die außergewöhnlich niedrigen Wasserstände der deutschen Binnengewässer im Jahr 2018 als natürliches Experiment und Stresstest. Damit wird untersucht,wie sich Unternehmen anpassen,wenn Dürreperioden den Rhein und andere wichtige europäische Flüsse auf ein kritisch niedriges Niveau sinken lassen und zentrale Frachtrouten unterbrechen. 2018 hatte eine wochenlange Dürre und der deshalb sinkende Pegelstand dazu geführt,dass die Binnenschiffer gezwungen waren,deutlich weniger Ladung aufzunehmen als üblich.
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»Die Verkehrsinfrastruktur ist das kritische,aber zugleich fragile Rückgrat unserer Lieferketten«,erläutert Meuchelböck. »Da der Klimawandel die Rahmenbedingungen verändert,erfordert Resilienz nicht nur eine Diversifizierung der Lieferanten,sondern auch der Transportmittel.« Das könne zugleich mehr Verkehrsaufkommen an anderer Stelle bedeuten.
Resiliente Lieferketten bräuchten daher sowohl diversifizierte Logistikstrategien der Unternehmen auf der einen Seite als auch Investitionen in an den Klimawandel angepasste Infrastruktur durch Politik und Wirtschaft.
esk
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